La Yuma – Der eigene Weg
La Yuma

Der Kampf einer jungen Frau um ihren eigenen Weg im Leben. LA YUMA ist der erste nicaraguanische Spielfilm seit zwanzig Jahren: Eine kraftvolle Lebens- und eine zarte Liebesgeschichte.

Yuma ist jung, fröhlich und lebenshungrig. Doch das Milieu, in dem sie aufgewachsen ist, bietet ihr wenig Perspektiven. Nur als erfolgreiche Sportlerin hat sie eine Chance, den Armenvierteln von Managua zu entkommen, wo sich die Gangs um die Kontrolle über die Straßen streiten. Sie kämpft sich nach oben. Beim Training lernt sie den berühmten Betreuer und einst erfolgreichen Boxer Polvorita kennen, der ihr Talent erkennt und sie fördern will.

Dann begegnet ihr auch noch Ernesto, ein junger Journalismus-Student, den sie vor einem Raubüberfall rettet. Ihr Leben erfährt eine plötzliche Wendung. Für Yuma eröffnet sich eine völlig neue Welt - mit anderer Musik und einem anderen Lebensgefühl. Eine Liebes-geschichte beginnt, und auch Ernesto muss sich mit einer anderen Lebensrealität beschäftigen. Doch der Chef von Yumas ehemaliger Gang ist eifersüchtig und sinnt auf Rache. Die Liebe zwischen dem Mädchen aus der Unterschicht und dem jungen Mann aus der Mittelklasse wird auf eine harte Probe gestellt.

Florence Jaugey verknüpft in ihrem ersten Spielfilm gekonnt dokumentarische Szenen mit der spannenden Geschichte um eine junge Frau, die sich ihren Platz in der Gesellschaft erkämpft. Yuma ist Rebellin im Ring und im Leben, sie boxt sich nicht nur in ihre eigene Zukunft, sondern muss auch für das Überleben ihrer Geschwister sorgen. Und doch könnte die soziale Kluft zwischen ihr und Ernesto zu groß sein. Schafft sie auch diesen Sprung oder droht hier ein Knock-out?

Erzählung und Musik schlagen im Rhythmus der temperamentvollen jungen Frau, die sich von nichts und niemandem von ihrem Weg abbringen lässt, auch dann nicht, als sie von ihrem Umfeld – von ihrer Herkunft – ausgebremst wird. Humorvolle Tupfer setzt Jaugey immer wieder mit den schillernden Figuren, die sie um die Protagonistin versammelt. Das hoffnungsvolle Ende mündet in einer herrlichen Zirkusszene, die zum Träumen einlädt.

Näher beim Neorealismus als bei „Rocky“, ist LA YUMA in einem Land mit turbulenter Geschichte verankert, das man kaum mehr wahrnimmt, nachdem es aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Es ist dies der erste Spielfilm, der seit zwanzig Jahren in Nicaragua entstehen konnte und die Realisierung des Projekts hat sich über zehn Jahre hingezogen. Den Kampfeswillen hat die Regisseurin also mit ihrer Hauptfigur gemein und man spürt, dass es ihr ein Anliegen ist, einem Land ohne eigene Bilder, ohne eigentliche Filmindustrie, ein visuelles Gesicht zu geben.


Nicaragua 2009, 91 Min.

Regie: Florence Jaugey

Darsteller: Alma Blanco, Gabriel Benavides, Rigoberto Mayorga

Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln


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Spanischer Originaltrailer mit englischen Untertiteln

Bundesstart am 17.3.2011