La Terra
Eigentlich hat Luigi bereits vor vielen Jahren seiner apulischen Heimat den Rücken gekehrt und sich in Mailand eine ordentliche Universitätslaufbahn erarbeitet. Doch nun muss der Professor für Philosophie zurück in seinen Geburtsort Mesagne: der Familiensitz soll verkauft werden, und dazu werden die Unterschriften aller vier Brüder benötigt. Eigentlich nur eine Formalität. Kaum in der Heimat angekommen, wird Luigi in ein kompliziertes Geflecht aus Intrigen, offenen Rechnungen und unausgesprochenen Gefühlen hineingezogen, das sich während seiner Abwesenheit manifestiert hat. Schlimmer noch: im Hintergrund zieht der kriminelle Tonino die Strippen und erpresst das ganze Dorf mit seinen Machenschaften. Und auch Luigis Brüder haben beileibe keine weißen Westen...
Eine spannende Familien- und Kriminalgeschichte mit vielen Zwischentönen und teils schwarzem Humor, in der auch tiefere Gefühle wie Identität und Leidenschaft nicht zu kurz kommen. In der rauen Schönheit der apulischen Landschaft und der scheinbaren Dorfidylle werden dramatische Konflikte ausgetragen. Regisseur Sergio Rubini, der mit lustvoller Grandezza die Rolle des Kleingangsters Tonino spielt, stammt selber aus Apulien und kennt seine Landsleute ganz genau.
Die Rolle des Luigi wird von Fabrizio Bentivoglio, einem der populärsten italienischen Schauspieler, verkörpert. Die Musik schrieb der berühmte Filmkomponist und Liedermacher Pino Donaggio, von dem u.a. die preisgekrönte Filmmusik zu „Don’t Look Now/Wenn die Gondeln Trauer tragen“ von Nicholas Roeg stammt und der mehrfach mit Brian De Palma, Dario Argento und Michele Placido zusammen-gearbeitet hat.
„In La terra wird der Süden wird zur dramatischen Kulisse leidenschaftlicher Verstrickungen, zu einem finis terrae, einem fantastischen Ort jenseits aller Vorstellungskraft, an dem keine Gesetze mehr gelten und das Rationale
nicht real ist.“
Silvana Silvestri, Il Manifesto
Italien 2006, 112 Min.
Regie: Sergio Rubini
Buch: Angelo Pasquini, Carla Cavalluzzi, Sergio Rubini
Kamera: Fabio Cianchetti
Schnitt: Giogio’ Franchini
Musik: Pino Donaggio
Darsteller: Fabrizio Bentivoglio, Paolo Briguglia, Giovanna di Rauso, Sergio Rubini
Italienische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Publikumspreis der Filmtournee „Cinema Italia“