Irland in den fünfziger Jahren, ein Dorf am See in
der malerisch-melancholischen Atmosphäre der Midlands. Hier lebt John Doyle, ein harter
und verbitterter Mann, der Inhaber der einzigen verbliebenen Fischereilizens in der
Gegend. Sein Sohn Eamon verbringt den Sommer zuhause. Für Vater und Sohn ist es der
letzte gemeinsame Sommer, denn Eamon hat die Schule beendet. Seine Zukunft ist ungewiß,
die Armut auf dem Lande erdrückend. Ein Ausweg für viele junge Männer scheint die
Emigration nach Amerika. Dort gibt es Geld zu verdienen, doch das Risiko ist hoch: die
US-Armee braucht Soldaten für den Krieg in Korea. John Doyle spricht voll Verachtung von
Familien, die ihre Söhne in die USA "verkaufen".
Aber die Dinge ändern sich. Wamon verliebt sich in Una, die Tochter
des von John Doyle seit dem Bürgerkrieg gehaßten Nachbarn Bob Moran. Der alte Doyle
sieht das voller Zorn. Als er auch noch seine Fischereilizens verliert, ist für ihn klar:
für seinen Sohn wird es hier keine Zukunft geben. Nun will auch er Eamon nach Amerika
schicken. Doch der will selbst über sein Leben entscheiden. Und auch Una kämpft um ihre
Liebe...
KOREA erzählt die aufwühlende Geschichte eines
Vater-Sohn-Konfliktes und einer leidenschaftlichen Liebe vor einem bitteren sozialen
Hintergrund. Doch es geht zugleich auch um die Auseinandersetzung zwischen Tradition und
Moderne. Und es geht um den Bruch zwischen zwei Männern, die der Bürgerkrieg entzweit
hat.
Regisseur Cathal Black ist es gelungen, jede falsche Idyllisierung
des Lebens auf dem Dorf zu vermeiden und zugleich für seine Geschichte ungewöhnlich
intensive und poetische Bilder zu finden, die KOREA auch visuell zu einem der
eindrucksvollsten irischen Filme der letzen Jahre machen.
Regie: Cathal Black
Irland
1995 - 75 Min. - 35 mm - Farbe
Originalfassung
mit deutschen Untertiteln
Festival
Kopenhagen 1995: European Film Award als bester Film
Seattle Film Festival 1995:
Runner-up Best Film
and Best Director