Frühlingstreffen

I earini synaxis ton agrofylakon

Die Insel Chios im Jahr 1960. Nach dem plötzlichen Tod des örtlichen Feldhüters drängt der Rat des Dorfes darauf, einen neuen Mann dafür einzustellen. Niemand ist sehr erpicht auf den Posten, denn das Dorf hat eine höchst diebische Reputation. Erst als mehr Geld in Aussicht gestellt wird, melden sich nacheinander vier Feldhüter. Der erste verbringt die meiste Zeit schlafend unter einem Baum und läßt sich von den Dörflern durchfüttern. Der zweite rennt ständig mit geladenem Gewehr herum und verhaftet Schulkinder, die eine Apfelsine gestohlen haben. Der dritte ist freundlich und friedfertig, verfällt aber der Spielleidenschaft und wird von den eigenen Kollegen wegen verbotenen Glücksspiels arrestiert. Der vierte ist ein junger Mann, der mit glühendem Eifer die Meisterdiebin des Dorfes zu fassen versucht - weil er sich in sie verliebt hat...

Mit spielerischer Leichtigkeit und erfrischender Ironie wird diese sanfte Komödie des Lebens aus einem ländlichen Griechenland erzählt, das heute zu verschwinden droht. Ohne romantische Verklärung entspinnt sich eine vielschichtige Parabel, hintergründig sowohl als Charakterstudie wie auch als politische Allegorie lesbar. Der fröhliche Geist der Anarchie feiert Triumphe. Witz, Intelligenz und Spannung halten die Spannung bis zum magischen Ende. Und Vivaldis "Vier Jahreszeiten" bilden mit den wunderschönen griechischen Landschaften eine kompositorische Harmonie von Ton und Bild.

"Avdeliodis erschuf eine Spielebene, wo die souverän balancierenden Darsteller mit schwebendem Schritt auf einem gewundenen Feldweg in ein Land des Märchens vorangehen. Nach Angelopoulos' Die Ewigkeit und ein Tag ist DAS FRÜHLINGSTREFFEN zweifellos der wichtigste griechische Film am Ende des 20.Jahrhunderts" (Hans Jörg Rother, Film und Fernsehen).

Buch und Regie: Dimos Avdeliodis

Mit Angeliki Malanti, Angelos Pantelaras, Takis Agoris, Jannis Tsubariotis, Stelios Makrias

Griechenland 1999 - 178 Min. - 35mm Farbe

Griechische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Bundesstart: 3.5.2001


Berlinale 2000 "Caligari-Preis"